Tariferhöhungen bei der privaten Krankenversicherung 2022
Auch 2022 gibt es Erhöhungen bei Tarifen der privaten Krankenversicherung. Erste Versicherer haben die neuen Beitragserhöhungen bereits kommuniziert.
Wir stellen für Sie Beitragsanpassungen einzelner Gesellschaften für Beamte, Angestellte, Selbstständige und Freiberufler gegenüber.
Darüber hinaus beantworten wir in diesem Artikel wichtige Fragen für Versicherungsmakler.
Beitragserhöhungen in der PKV ab 2022 auf einen Blick
PKV mit Beihilfetarifen (Beamte) |
Ø Beitragsanpassung zum 01.01.2022 | PKV mit Vollversicherung (Angestellte / Selbstständige / Freiberufler) |
Ø Beitragsanpassung zum 01.01.2022 |
Allianz | stabil | Allianz | leichter Anstieg: 5,45 % |
ARAG | stabil – evtl. geringe Beitragsanpassungen in den Zahlen | ARAG | stabil |
AXA | zwischen 10 % und 20 % erwartet | AXA | leichter Anstieg: 4,57 % |
Barmenia | ggf. minimale Anpassung in den Zahntarifen für Hessen und Bremen |
Barmenia | stabil |
Gothaer | stabil | Gothaer | leichter Anstieg: 2,42 % |
HanseMerkur | stabil | HanseMerkur | starker Anstieg: 9,47 % |
LVM | zwischen 10 % und 20 % erwartet | LVM | leichter Anstieg: 4,8 % |
Münchner Verein | zwischen 3 % und 8 % erwartet | Münchner Verein | leichter Anstieg: 4,7 % |
R+V | stabil | R+V | leichter Anstieg: 2,61 % |
Universa | stabil | Universa | leichter Anstieg: 4,28 % |
PKV mit Beihilfetarifen (Beamte) |
Ø Beitragsanpassung zum 01.01.2022 |
Allianz | stabil |
ARAG | stabil -evtl. geringe Beitragsanpassungen in den Zahlen |
AXA | zwischen 10 % und 20 % erwartet |
Barmenia | ggf. minimale Anpassung in den Zahntarifen für Hessen und Bremen |
Gothaer | stabil |
HanseMerkur | stabil |
LVM | zwischen 10 % und 20 % erwartet |
Münchner Verein | zwischen 3 % und 8 % erwartet |
R+V | stabil |
Universa | stabil |
PKV mit Vollversicherung (Angestellte / Selbstständige / Freiberufler) |
Ø Beitragsanpassung zum 01.01.2022 |
Allianz | leichter Anstieg: 5,45 % |
ARAG | stabil |
AXA | leichter Anstieg: 4,57 % |
Barmenia | stabil |
Gothaer | leichter Anstieg: 2,42 % |
HanseMerkur | starker Anstieg: 9,47 % |
LVM | leichter Anstieg: 4,8 % |
Münchner Verein | leichter Anstieg: 4,7 % |
R+V | leichter Anstieg: 2,61 % |
Universa | leichter Anstieg: 4,28 % |
Weiterführende Informationen zu Beitragsanpassungen Vollversicherung
Detaillierte Informationen zu Beitragsanpassungen für alle Gesellschaften, Tarife, Berufsgruppen und Alterskohorten finden Sie im BAP-Guide.
Warum und wann gibt es in der PKV Beitragsanpassungen?
Eine Rolle hinsichtlich der Erhöhungen für die PKV spielt das Pflegestärkungsgesetz II der Pflegereform. Dadurch weichen die Leistungsausgaben von der ursprünglichen Kalkulation ab. Weitere Gründe, warum es Anpassungen gibt, sind die niedrigen Zinsen für die Kapitalanlage der Altersrückstellungen, steigende Ausgaben im Gesundheitswesen (medizinische Inflationsrate), die gestiegene Anzahl an Leistungsempfängern in der Pflege sowie die höhere Lebenserwartung der Versicherten. Übrigens sind Tarifanpassungen erst dann gesetzlich erlaubt, sofern die Krankheitskosten der Versichertengemeinschaft die Einnahmen um mehr als fünf Prozent übersteigen. Daher gehen einem Jahr mit größerer Beitragsanpassung (BAP) häufig viele Jahre der Beitragsstabilität voraus.
Beitragsanpassungen in der PKV und GKV im langfristigen Vergleich auf ähnlichem Niveau.

Im Schnitt beliefen sich die Beitragsanpassungen bei der privaten Krankenversicherung für die Jahre zwischen 2009 und 2019 auf rund 2,8 Prozent. Die durchschnittliche Beitragsentwicklung bei der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zeigt für Versicherte im selben Zeitraum eine Erhöhung von etwa 3,3 Prozent.
Möglichkeiten für Versicherungsmakler auf Beitragserhöhungen zu reagieren
Es gibt einige wichtige Aspekte zu beachten. Ist der PKV Tarif des Kunden von einer Anpassung betroffen, sollte der Versicherungsmakler vor der Beratung die bisherige Beitragsstabilität prüfen. Vor einem PKV-Tarifwechsel sollte die Entwicklung der Prämienzahlungen mit dem versicherten Kunden gemeinsam besprochen werden, um beispielsweise einen Sondereffekt aufzuzeigen.
Ein besonders wirksames Mittel im Fall von Beitragssteigerungen ist §204 im Versicherungsvertragsgesetz (VVG). Dieser verpflichtet die Krankenversicherer, dass Kunden ohne erneute Gesundheitsprüfung in einen vom Versicherungsumfang gleichartigen Tarif wechseln dürfen. Der Kunde kann beim Wechsel in einen ähnlich leistungsstarken Tarif seine Altersrückstellungen behalten.
Mitglieder des Deutschen Maklerverbunds können dank der kostenfreien digitalen Finanzanalyse den komplexen Beratungsvorgang rechtssicher durchführen. Versicherungsmakler können ihre Kunden Online oder im persönlichen Kundengespräch Schritt für Schritt durch die unterschiedlichen Themenbereiche der PKV führen. Insbesondere vielschichtige Sachverhalte werden mit interaktiven Grafiken, Statistiken, Erläuterungen, Beispielen und Tipps visuell so aufbereitet, dass Kunden sich das Thema schnell erschließen.Versicherungsmakler können die digitale Finanzanalyse kostenlos testen.
Mehr Informationen zum PKV-Tarifwechsel finden Makler beim Verband der privaten Krankenversicherung e.V. Der PKV-Verband hat 2016 Leitlinien zur Vereinheitlichung des Wechsels innerhalb der PKV veröffentlicht. Hier finden Versicherungsmakler eine Übersicht über die beteiligten Versicherungsunternehmen.
Kündigung der privaten Krankenversicherung nach PKV Beitragserhöhung nur im Ausnahmefall
Die Versicherten genießen angesichts der Beitragsanpassungen (BAP) ein Sonderkündigungsrecht für aktuelle private Krankenversicherungen. Den Vertrag des versicherten Kunden nach Kündigung bei einem anderen Versicherungsunternehmen neu einzudecken, ist im Regelfall das letzte und schlechteste Mittel. Eine Kündigung der PKV oder ein Wechsel des Versicherers sollte auch 2022 nur im Ausnahmefall empfohlen werden.
Bei einem Wechsel des Versicherers zum 01.01.2022 können die Altersrückstellungen des Kunden – je nach Tarifgeneration – entweder gar nicht oder nur anteilig zu dem neuen Krankenversicherer mitgenommen werden. Zudem ist eine neue Gesundheitsprüfung erforderlich. Daher sollte stets der gesundheitliche Zustand des Versicherten berücksichtigt werden.

Eine Kündigung des Vertrags zum 01.01.2022 ist somit meistens nur im Ausnahmefall sinnvoll. Sollte es dennoch die notwendige Option sein, können Versicherungsmakler über den kostenfreien PKV-Vergleichsrechner des DEMV Alternativ-Angebote für die PKV erstellen. Makler, die noch kein Mitglied im DEMV sind, können sich einen kostenlosen Testaccount inklusive Beratungsangebot sichern.
Kostendämpfend können Tarife mit kleiner Selbstbeteiligung sein, da sich innerhalb der Versichertengemeinschaft keine “Vollkasko-Mentalität” entwickelt. Versicherungsmakler sollten in der Beratung zudem unbedingt auf gute Bilanzkennzahlen des Versicherers achten. Es sollten keine vermeintlichen Billigtarife, nur aufgrund der aktuell günstigen Prämien, verkauft werden. Es gilt der Grundsatz: Von den wichtigsten Kundenwünschen, bestehend aus guten Leistungen, günstigen Beiträgen und Beitragsstabilität, sind jeweils nur zwei Ziele gleichzeitig erreichbar. Es besteht ein klassischer Zielkonflikt.
Mehr Informationen zu diesem Thema bieten wir in einem Webinar auf unserer Weiterbildungsplattform für Versicherungsmakler an, für das Sie Weiterbildungszeit gemäß IDD gut geschrieben bekommen.
Wenn Sie mehr erfahren möchten, vereinbaren Sie einfach ein persönliches Gespräch mit uns und lernen Sie das Maklerverwaltungsprogramm Professional works sowie hilfreiche Tools, wie den Vergleichsrechner oder die Finanzanalyse, kennen. Egal ob Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi: Wir gehen auf Ihre individuellen Bedürfnisse ein.
Kostenlos testen
2019, 2020 und 2021 wurden wir von über 2.500 Versicherungsmaklern zum Makler-Champion gewählt. Unsere Maklerbetreuer sind während der gesamten Testphase persönlich für Sie ansprechbar.